»Sklaverei war kein Völkermord«

Britischer Historiker wird nach Kritik an BLM niedergemacht

Nach deutlichen Worten zur BLM-Bewegung verliert ein britischer Historiker Anstellung und Verlag. – Ein Faktencheck

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Offenbar muss man es sich auch als renommierter Wissenschaftler gut überlegen, ob man in diesen Tagen noch die Wahrheit ausspricht. Einem britischen Historiker ist das jedenfalls nicht bekommen.

In einem Interview hatte der britische Historiker David Starkey, Spezialist für das 16. Jahrhundert Englands, sich zur »Black Lives Matter«-Bewegung geäußert. Seine Worte waren deutlich. Statt auf die Knie zu fallen vor einer geschichtslosen Gruppe, konfrontierte er den Interviewer mit der Realität, als er sagte: »slavery was not genocide« und dann zur Erklärung ergänzte: »so many damn blacks live in Africa and Britain.« – «Sklaverei war kein Völkermord. Andernfalls lebten nicht so verdammt viele Schwarze in Afrika und Großbritannien.«

In wenigen Stunden musste der 1945 geborene Starkey laut Welt seine Tätigkeit in Cambridge aufgegeben, verlor an der Canterbury Christ Church University seinen Vertrag und erfuhr von seinem Verleger HarperCollins, dass er sich von ihm lösen wolle. Erst 2007 war Starkey von der Queen der Ritterorden ›Commander of the British Empire‹ verliehen worden. Auch das half ihm nichts.

»Sklaverei war kein Völkermord«, hatte Starkey gesagt – ein Satz, der sich schon logisch schwerlich widerlegen lässt. Denn Sklaverei zielt gerade darauf, die Arbeitskraft eines Menschen zu nutzen. Kein Sklavenhändler wird seine Ware absichtlich töten. Über die Sklaverei ist damit nicht das geringste gesagt; Völkermord ist sie aber nicht.

Womöglich war es der zweite Satz, der Starkey zum Verhängnis wurde: »Andernfalls lebten nicht so verdammt viele Schwarze in Afrika und Großbritannien.« Zunächst ist aber auch das schlichtweg korrekt. Der Satz besteht anstandslos jeden Faktencheck, der seinen Namen verdient.

Nicht Starkeys Wortwahl, sondern die Rede vom ›Völkermord‹ ist das Problem, denn Völker lassen sich als Ganzes nicht töten. Bestenfalls dürfte man vom ›Völkermordversuch‹ reden. Allerdings kommt das nicht halb so wirkungsvoll an.

Und so gehört der Vorwurf ›Völkermord‹ zum Repertoire jeder wirklich oder vermeintlich verfolgten Gruppe. Berechtigt wird er von Juden gegenüber den National-Sozialisten erhoben; von den Ukrainern gegenüber den International-Sozialisten in Moskau; von den Armeniern gegen die Moslems in Ankara. Und in allen diesen Fällen lässt sich der Bevölkerungsschwund deutlich belegen.

Indes, auch die Araber in Gaza und ihre Unterstützer bringen den Vorwurf des Völkermords immer wieder gegen Jerusalem ins Gespräch. Und es war Hendrik M.Broder der dagegen 2012 unter dem Titel ›Die Endlösung der Israel-Frage‹ mit den folgenden Worten argumentierte:

»Es handelt sich um den ersten Völkermord in der Geschichte der Menschheit, bei dem sich die betroffene Population um ein Vielfaches vermehrt hat, allein in Gaza von etwa 300 000 Menschen im Jahre 1967, dem Beginn der Besatzung, auf über 1,5 Millionen im Jahre 2005, als Israel den Küstenstreifen räumte.«

Der Vorwurf, rassistisch zu sein, wurde gegen Broder, so weit bekannt, nicht erhoben – denn seine Aussage so wenig rassistisch, wie die von Starkey. Sie passt den BLM-Aktivisten nur eben nicht in den Kram. Ihnen passt nicht, wenn einer sagt: »the Black Lives Matter movement is 'wholly and entirely a product of white colonisation'« – »Die BLM-Bewegung ist in ihrer Gänze ein Produkt weißer Kolonisierung.« – »You are not culturally black Africans.« – »You would die in seconds if you were dumped back in black Africa«. Zu deutsch: »Ihr seid keine Schwarzafrikaner. Ihr würdet Sekundenschnelle sterben, wenn man euch in Schwarzafrika aussetzen würde.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hannelore

Den meisten Sklaven erging es in Amerika gar nicht so
schlecht. Sie waren glücklich ihren Sklavenhändler
entkommen zu sein. Wie wir wissen, haben Araber
diese Menschen als Sklaven verkauft. Viele der amerikanischen Aufkäufer hatten Mitleid mit den geschunden und hungernden Menschen.

Nach der Befreiung hätten die Schwarzen die Möglich-
keit erhalten wieder nach Afrika zurück gebracht zu
werden. Das haben die Schwarzen aber abgelehnt und
sind in Amerika geblieben.

Und nicht nur das, es kamen und kommen immer wieder
viele neue Farbige und Schwarze nach Amerika.
So schätze ich, es geht ihnen da gut.
Vielleicht zu gut? Sonst blieben sie wo sie sind.
Oder gingen zurück wo sie herkamen.

Gravatar: Karl Napp

@ Sigmund Westerwick

Seit Menschengedenken gab es in den Mittemeerländern und den Ländern des Nahen Ostens Sklaverei. Ob es auch in den alten Reichen des fernen Ostens Sklaverei gab, weiß ich nicht.

Gravatar: Sigmund Westerwick

Das britische Problem

Dieses nachträgliche "Geschichte machen" entzieht sich jeglicher Logik.
Im 16ten oder 17ten Jahrhundert war die Welt von Sklaven übersät, es gab nur sehr wenige wirklich freie Menschen, und so war die überwiegende Zahl der Bauern Leibeigene ihres Herren, also Sklaven. Die Welt war feudalistisch und nur sehr wenige Reiche oder Kirchenfürsten waren im eigentlichen Sinne frei.

Das ist aus heutiger Sicht eher schwer nachvollziehbar, aber es war wie es war, und aus den Entwicklungen oder Versäumnissen der Geschicht kann man für heute keinen Rechtsanspruch ableiten, ebenso wie man einem Historiker nicht das Recht absprechen darf, die geschichtlichen Zusammenhänge klarzustellen.

Daß dieses den BLM-Ideologen nicht passt liegt auf der Hand, es geht eben nicht darum irgendwelche geschichtlichen Zusammenhänge zu erklären, es geht um Ideologie, das Unterdrücken anderer Meinung und den Anspruch der Meinungshoheit für welchen Unsinn auch immer.

Gravatar: Hartwig

Der Lümmel links sollte erst einmal bei der Spargelernte aushelfen.

Der britische Historiker wurd nicht niedergemacht. Wenn er die Wahrheit sagte, ist es die Wahrheit. Punkt.

Die Gegenseite erträgt sie nicht und mach sich absolut lächerlich.

Wir sollten Esel nicht adeln. Das gehört sich nicht. Die gesamte Linke ist extrem dumm und gewalttätig. Niemand muß sich vor diesem menschlichem Abschaum fürchten.

Gewalt wird mit höflicher, bestimmter Gegengewalt neutralisiert.

Gravatar: Karl Napp

Rot + Grün gibt Braun. Rote Faschisten gemischt mit Grünen Faschisten ergibt Braune Faschisten. Ihnen allen ist gemeinsam, daß sie der nicht-faschistischen Bevölkerungsmehrheit die Freiheit und irgendwann das Leben nehmen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Offenbar muss man es sich auch als renommierter Wissenschaftler gut überlegen, ob man in diesen Tagen noch die Wahrheit ausspricht. Einem britischen Historiker ist das jedenfalls nicht bekommen.“ ...

Da sich natürlich auch für mich die Frage stellt:

„Wie politisch darf Wissenschaft sein?“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/das-dilemma-der-klimaforscher-wie-politisch-darf.976.de.html?dram:article_id=434522

Wäre es für das betrogene Volk
https://www.heise.de/tp/features/Die-Volksparteien-haben-das-Volk-belogen-und-betrogen-4339797.html?seite=all
deshalb nicht von enorm großem Vorteil, wenn die Politiker der Volksparteien ihre Posten räumen und sie Wissenschaftlern ´mit Pep` - wie z. B. David Starkey - überlassen???
https://www.tagesspiegel.de/wissen/sollten-wissenschaftler-politik-machen-forscher-werdet-nicht-zu-propagandisten/25055528.html

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